Bei einer sechs- bis siebenmaligen Blasenentleerung pro Tag ist in der Regel alles noch im grünen Bereich.1 Häufiges Wasserlassen entwickelt sich aber meist in kleinen Schritten bis der Alltag irgendwann nur noch im Zeichen der häufigen Toilettengänge steht. Die Betroffenen isolieren sich zunehmend, da Alltägliches wie soziale Kontakte oder Freizeitaktivitäten genauestens geplant werden müssen.
Häufiges Wasserlassen
Ab wann eingreifen?
Wie funktioniert Wasserlassen eigentlich?
Normalerweise entleeren wir die Blase, wenn sie voll ist. Wir können diesen Vorgang zum Teil beeinflussen, teilweise wird er durch muskuläre Reflexe gesteuert. Die Muskulatur der Blase wird angespannt, dadurch öffnet sich der innere Blasenschließmuskel unwillkürlich. Der äußere Schließmuskel dagegen wird willentlich entspannt und der Harn kann über die Harnröhre abfließen.
Das Anspannen der Bauch- und Beckenmuskulatur unterstützt die Entleerung. Auf diese Weise scheiden wir täglich etwa eineinhalb Liter Harn aus, der größtenteils aus Wasser besteht. Auch Ausscheidungsprodukte des Stoffwechsels verlassen so unseren Körper.
Häufiges Wasserlassen – Ursachen
Funktionelle Störungen im Blasen-Beckenbodensystem wie eine überaktive Blase
Den Impuls zur Entleerung der Blase fühlen wir gewöhnlich nur, wenn diese voll gefüllt ist. Liegt jedoch eine Überaktivität der Blasenmuskelrezeptoren vor, verspüren wir den Impuls zunehmend vermehrt.
Beim Mann eine gutartig vergrößerte Prostata, die von unten auf die Blase drückt
In Deutschland ist fast jeder 2. Mann ab 50 von Problemen beim Wasserlassen aufgrund einer gutartig vergrößerten Prostata, auch BPH (Benigne Prostatahyperplasie) genannt, betroffen.2
Entzündungen der Harnwege
Diese äußern sich zwar ebenfalls durch gesteigerten Harndrang, werden jedoch bakteriell verursacht. Zudem treten typischerweise Schmerzen und Brennen beim Wasserlassen auf.
Lassen Sie sich Ihr Leben nicht länger vom häufigen Wasserlassen diktieren!
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1) Bladder and Bowl Community. https://www.bladderandbowel.org/bladder/bladder-conditions-and-symptoms/frequency/
2) Berges RR et al. Male lower urinary tract symptoms and related health care seeking in Germany. Eur Urol.
2001 Jun;39(6):682-7.